Basel II und Kreditrating

1. Worum geht es bei Basel II?

 

Kurz gesagt ist „Basel II“ eine verbindliche Anweisung für alle Kreditinstitute, die festlegt, wie die Banken ausgegebene Kredite zu sichern haben bzw. welchen Anteil des Kreditbetrages sie zu hinterlegen haben. Die Höhe der Hinterlegung richtet sich nach der Bonität des Schuldners. Bei Schuldnern mit einer guten Bonität ist weniger Eigenkapital der Bank zu hinterlegen als bei schlechter Bonität. Die Auswirkung ist klar: Wo mehr Kapital hinterlegt werden muss, entstehen für die Bank höhere Kosten, die auf den Schuldner umgelegt werden. Diese Mehrkosten werden wird sich in den Konditionen widerspiegeln. Was bisher bereits in „kleinen“ Risikoprämien berücksichtigt wurde, wird in Zukunft zu erheblichen Unterschieden bei den Konditionen zwischen Schuldnern guter und schlechter Bonität führen. Ein gutes Rating führt zu günstigeren Konditionen und spart somit Geld. Dazu ermöglicht es dem Kreditinstitut, die Kreditlinie des Kunden zu halten oder gar auszuweiten.

  

2. Wie bewerten die Banken die Bonität?

 

In den Banken wird, wie bisher auch, im Mittelstand nach internen Rating-Kriterien bewertet, die häufig genannten externen Rating-Agenturen werden demnach hier nicht tätig. Diese Kriterien werden allerdings hinsichtlich Basel II erweitert. Das bedeutet, dass auch sogenannte „soft facts“, also weiche Faktoren, Einfluss auf die Bonität haben werden. Diese „soft facts“ sind zum Beispiel die Mitarbeiterbindung, Persönlichkeit des Unternehmers oder auch die Unternehmenspolitik. Wie bisher sind natürlich der Jahresabschluss sowie betriebswirtschaftliche Auswertungen jeder Art eine wichtige Informationsquelle für das Rating.

 

Daneben bleiben aber auch die „hard facts“, also die harten Fakten, weiterhin zentraler Bestandteil der Bonitätsbeurteilung. Als „hard facts“ werden die Organisation, das Rechnungswesen, Controlling, Planung und das interne Kontrollsystem betrachtet. Die Qualität der „soft facts“ und „hard facts“ entscheidet schließlich neben den Abschlusszahlen über die endgültige Bewertung der Bonität.

 

 3. Was kann für eine optimale Vorbereitung auf das Rating getan werden?

 

Für die Erreichung gesicherter Aussagen benötigen die Banken Zahlen aus mindestens drei, besser fünf Jahren. Daraus folgt, dass die Zahlen von heute bereits Niederschlag in den Konditionen der Zukunft finden werden. Ein jetzt optimierter Jahresabschluss kann also helfen, in den folgenden Jahren günstigere Konditionen zu erreichen.

 

Eine denkbare Maßnahme hierfür ist zum Beispiel eine Segmentsberichterstattung, aus der die einzelnen Erfolgsquellen (Geschäftsbereiche, besonders erfolgreiche Produkte etc.) hervorgehen. Ebenso wird die Qualität des Jahresabschlusses erhöht, wenn freiwillige Prüfungshandlungen vorgenommen werden, wie zum Beispiel die Prüfung des Anlagevermögens, der Forderungen und Verbindlichkeiten oder auch die Bewertung und Durchführung der Inventur.

 

Die Optimierung der „hard facts“ ist ebenfalls ein wichtiger Schritt für ein besseres Rating. In den meisten Unternehmen sind die Organisationsstrukturen seit Jahren gewachsen und selten kritisch durchdacht oder schriftlich fixiert worden. Die Schaffung klarer Organisationsstrukturen stellt das Unternehmen hingegen auch nach außen hin als „organisiertes“ Unternehmen dar. Der Großteil der Entscheidungen wird „aus dem Bauch heraus“ gefällt, nicht jedoch auf Basis „harter“ Zahlen und Fakten. Entwicklungen der Zukunft werden dabei nur teilweise berücksichtigt, meist aber ohne die Auswirkungen auf das Unternehmen zu bedenken. Hier helfen ein fortgeschriebener Businessplan und ein Krisenplan, um sich ständig mit der Strategie und Entwicklung des eigenen Unternehmens zu beschäftigen. Ein gut eingerichtetes Controlling sichert dabei die Planeinhaltung und ermöglicht die frühzeitige Aufdeckung von Fehlentwicklungen.

 

Die Frage nach einer Nachfolgeregelung kann für eine Bank entscheidend sein. Will der Junior die Firma übernehmen oder soll an Dritte verkauft werden? Diese Frage ist rechtzeitig samt „Fahrplan“ zu beantworten: es gilt einen Nachfolger unter Beachtung der rechtlichen und steuerlichen Umstände aufzubauen.

 

Zurzeit gibt es zwar viele Arbeitssuchende, nicht jedoch ausreichend qualifizierte Bewerber. Es ist daher wichtiger denn je, die „Schlüsselspieler“ im Unternehmen zu sichern. Hier sind zum Beispiel erfolgsorientierte Vergütungen oder Mitarbeiterbeteiligungen denkbar. Ebenso kann eine betriebliche Altersversorgung eingeführt werden.

 

Das Unternehmen wird auch von potenziellen Kunden und Lieferanten wahrgenommen. Eine positive Darstellung und Außenwirkung hat in diesem Feld eine wichtige Aufgabe. So können durch eine offene und nachvollziehbare Unternehmens- und Informationspolitik, welche sich auch über eine gut gestaltete Internet-Präsenz ausdrückt, Vertrauen und Glaubwürdigkeit geschaffen werden.

 

Die bisher genannten Maßnahmen sind alle relativ kurzfristig durchführbar und entfalten auch verhältnismäßig schnell ihre Wirkung. Wie sieht aber die langfristige Strategie aus? Das kritische Auseinandersetzen mit den möglichen Entwicklungspfaden des Unternehmens ist dabei ein wichtiger Punkt. Fragen nach Konzentration auf Kernkompetenzen oder aber Diversifikation sind zu stellen. Sollen zum Beispiel Kooperationen mit großen Kunden oder Lieferanten eingegangen werden?

  

4. Was können wir für Sie tun ?

 

Sie kennen uns als Partner in steuerlichen und rechtlichen Angelegenheiten. Wir bieten Ihnen auch eine umfassende betriebswirtschaftliche Beratung. Da wir Ihr Unternehmen bereits gut kennen und über umfassende Daten verfügen, sind wir ein Partner für Ihr Unternehmen, der nicht erst „angelernt“ werden muss.

 

Sie möchten Ihrem Unternehmen ein besseres Rating verschaffen? Wir können Ihnen helfen, zum Beispiel beim Aufbau eines effektiven Controlling, bei der Erstellung von Unternehmensplanungen sowie bei Kreditverhandlungen und Gesprächen mit potentiellen Investoren. Wir helfen Ihnen, bei der Verbesserung Ihrer „hard & soft facts“. Neben der Wirkung günstigerer Konditionen, Jahr für Jahr Zinsen einzusparen, steigern Sie gleichzeitig den Wert Ihres Unternehmens. Ihr Lebenswerk wird damit zu einer wertvolleren Altersversorgung.

  

Nutzen Sie Ihre Chance. Sprechen Sie uns an. 

 
 
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